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Lacklexikon

Das Lack Glossar: Alle Begriffe rund ums Lackieren einfach erklärt

Hinweis: Zu vielen Begriffen folgen nach und nach eigene Blogartikel mit mehr Tiefe, Praxisbeispielen und Anleitungen. Wenn du zu einem Thema besonders viel wissen willst: Sag Bescheid – dann bekommt’s vielleicht Priorität.

Zuletzt aktualisiert am: 30. April 2025

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1K

Einkomponentenlack. Trocknet durch Luft (Oxidation) oder Verdunstung. Kein Härter nötig – ideal für kleine Reparaturen. Weniger widerstandsfähig als 2K‑Systeme.

2K

Zweikomponentenlack – Härter kommt dazu, härtet chemisch aus. Ergebnis: superstabile Lackschicht, perfekt für Teile, die was aushalten müssen.

3-Schicht-Lackierung

Mehrschichtiges Lackierverfahren mit Grundlack, Effektlack und Klarlack. Sorgt für besondere Farbtiefe, Glanz und hohen Oberflächenschutz. Wird vor allem bei Fahrzeugen mit gehobenen Design- und Qualitätsansprüchen eingesetzt.
Mehr dazu im Blogartikel: „3-Schicht-Lackierung: Das moderne Verfahren für hochwertige Fahrzeuglackierung“

A

Abbeizen

Chemischer Weg, alten Lack runterzuholen – sinnvoll bei dicken, zähen Schichten. Achtung: scharfe Chemie! Handschuhe, Maske und Lüftung Pflicht.

Ablüftzeit

Zeit zwischen zwei Lackschichten, in der Lösungsmittel verdunsten. Wird sie ignoriert, gibt’s Läufer oder der frische Lack hebt die Schicht drunter an.

Abziehlack

Flüssige Maskierung, die sich nach dem Lackieren wie eine Folie abziehen lässt. Ideal bei verwinkelten Teilen – spart Zeit und liefert saubere Ränder.

Acrylharzlack

Lösemittelhaltiger Lack mit Acrylharz. UV-beständig, vergilbt kaum, trocknet flott. Beliebt bei Oldtimer-Restaurationen.

Additive

Zusätze, die dem Lack Eigenschaften verpassen: schnellerer Verlauf, kürzere Trocknung, bessere Haftung. Immer sparsam dosieren – sonst kippt das System.

Adhäsion (Anhangskraft)

Wie gut der Lack auf dem Untergrund haftet. Schleifen, entfetten, grundieren – ohne diese Kombi hält nix. Entscheidend für lange Haltbarkeit.

Alkydharzlack

Ölbasierter Lack – läuft super auf großen Flächen. Robust gegen Schläge, aber langsamer beim Trocknen. Wird gern bei Anhängern oder Nutzfahrzeugen verwendet.

Anlösen

Wenn neue Lackschicht die darunterliegende anlöst – meist wegen zu kurzer Ablüftzeit oder falschem System. Ergebnis: Risse, Blasen, Ärger.

Anschleifen

Vorbereitung für gute Haftung. Körnung je nach Schicht – aber immer gleichmäßig und ohne Durchschleifen!

Anti Silikon Zusätze

Verhindern Krater im Lack, die durch winzige Silikonreste entstehen. Pflicht, wenn vorher Polituren im Spiel waren. Silikonfrei heißt nicht risikofrei – lieber mit Zusatz arbeiten.

Aufschwämmen

Der neue Lack frisst die alte Schicht an – meist durch Lösemittelüberladung oder zu frühes Übersprühen. Die Folge: runzlige Oberfläche oder Blasen.

Ausgasen

Lösungsmittel entweichen nicht rechtzeitig? Dann gibt’s Blasen oder Krater. Darum: immer genug Ablüftzeit zwischen den Schichten einhalten.

B

Basislack

Trägt die Farbpigmente, aber keinen Schutz. Muss immer mit Klarlack überzogen werden – sonst ist er nicht wetterfest. Liefert den optischen Effekt, z. B. bei Metallic oder Perlmutt.

Beispritzen / Beilackieren

Technik, um Farbübergänge unsichtbar zu machen. Wird in die bestehende Lackfläche gesprüht – typisch bei Spot-Repair.

Beispritzverdünnung

Spezial-Verdünnung, die den Übergang zwischen Alt- und Neulack weicher erscheinen lässt. Wichtig bei Teillackierungen.

Bindemittel

Verbindet Pigmente im Lack und bildet nach dem Trocknen den Lackfilm. Beeinflusst Glanz, Härte, Haftung und Haltbarkeit.

C

Chameleon-Lack / Interferenzlack

Mehrfarbiger Effektlack – je nach Blickwinkel ändert sich der Farbton. Auffällig, aber aufwändig: braucht mehrere Schichten und perfekten Untergrund.

D

Deckkraft

Wie gut der Lack den Untergrund abdeckt. Hohe Deckkraft spart Material und Zeit – besonders bei hellen oder kräftigen Farben wichtig.

Deckschicht

Letzte Lackschicht – meist Klarlack oder Endlack. Muss fehlerfrei aufgetragen werden, weil sie für Schutz und Optik sorgt.

Dispersionslack

Wasserbasierter Lack mit Pigmenten in Wasser statt Lösemittel. Nicht geeignet für Kfz – eher was für Wände und Möbel.

Dreischicht-Lackierung

Aufbau: Basislack (farblos), Effektlack (z. B. Pearl), Klarlack. Macht ausdrucksstarke Farben wie Candy oder Perlmutt möglich.

Düsengröße

Bestimmt, wie viel Lack durch die Pistole kommt. Je nach Lacktyp unterschiedlich: Klarlack = feiner, Füller = dicker. Falsche Größe = mieses Spritzbild.

E

Einschicht-Lackierung

Lack bringt Farbe und Glanz in einem Gang. Praktisch für einfache Projekte. Weniger UV-beständig als Zweischichtsysteme.

Elektrostatische Lackierung

Industrielles Verfahren: Lack wird elektrisch geladen und zieht sich gleichmäßig auf das geerdete Werkstück. Spart Lack, verhindert Overspray.

Entfetten

Pflicht vor jeder Lackierung. Entfernt Öl, Wachs, Silikon – alles, was die Haftung stört. Ohne Entfettung: kein Halt, keine Haftung.

Entlacken

Runter mit dem alten Lack – durch Schleifen, Sandstrahlen, Abbeizen oder Heißluft. Aufwendig, aber manchmal nötig bei Rost oder Komplettaufbereitung.

Epoxy (EP) / Epoxidharze

2K-Material mit extrem guter Haftung und Rostschutz. Super für schwierige Untergründe. Aber: giftig – nur mit PSA!

F

Farbnebelkante

Entsteht beim Beilackieren. Übergangszone zwischen Alt- und Neulack – meist nur durch Polieren oder Beispritzen unsichtbar zu machen.

Festkörperanteil / Festkörpergehalt

Alles, was nach dem Trocknen übrig bleibt. Je höher der Anteil, desto dicker und effizienter der Auftrag – spart Material und Lösungsmittel.

Filtereinheit / Druckminderer

Sorgt für saubere, trockene Luft beim Lackieren. Verhindert Wasser- oder Öltröpfchen im Lackbild. Pflicht bei Kompressorbetrieb.

Flip Flop-Lack

Effektlack mit Farbwechsel je nach Lichteinfall. Aufwendig, braucht perfekte Vorbereitung und Dreischicht-Aufbau.
Mehr dazu im Blogartikel: „Flip-Flop Lack in der Praxis: Farbverläufe mit Tiefeneffekt“

Füller

Gleicht kleine Unebenheiten aus, füllt Poren und Schleifspuren. Muss vor dem Lackieren angeschliffen werden. Je besser der Füller, desto glatter das Finish.

G

GFK

Glasfaserverstärkter Kunststoff. Vor dem Lackieren gut anschleifen, entfetten und mit Haftvermittler behandeln. Reagiert empfindlich auf Lösemittel.

Glanzgrad

Sagt, wie stark ein Lack Licht reflektiert – von matt bis hochglänzend. Beeinflusst Optik, Pflegeaufwand und Reinigung.

Grundierfüller

Kombiniert Grundierung und Füller. Spart Zeit, aber nicht für alle Untergründe geeignet. Ideal für kleine Reparaturen.

Grundierung

Erste Schicht im Lackaufbau. Verbessert die Haftung, schützt vor Rost. Muss zum Untergrund passen (Metall, Kunststoff, GFK).

H

Haftbrücke

Zwischenschicht zwischen Kunststoff und Grundierung. Verbessert die Haftung auf problematischen Untergründen.

Härter

Wird 2K-Lacken zugegeben – sorgt für die chemische Härtung. Ohne Härter bleibt’s klebrig. Mischverhältnis einhalten!

Härtertypen

Schnell, mittel, langsam – je nach Temperatur und Verarbeitungszeit. Bei Hitze: langsam. Bei Kälte: schnell.

High Solid (HS)

Lack mit hohem Festkörperanteil. Braucht gutes Handling, weil’s schneller zu Läufern kommen kann – dafür spart man Lösemittel.

Hochziehen

Fehler beim Lackieren: neue Schicht löst die untere an – führt zu Rissen und Blasen. Ursache oft: zu kurze Ablüftzeit oder falsches Lacksystem.

Hohlraumversiegelung

Schützt Karosserie-Innenräume vor Rost. Kommt meist als Wachs oder Öl zum Einsatz. Pflicht bei Restaurationen!

I

Industrielack

Beschichtungssystem für industrielle Anwendungen mit Fokus auf Funktionalität, Widerstandsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit. Dient dem Schutz und der Veredelung von Oberflächen in Bereichen wie Maschinenbau, Fahrzeugtechnik oder Möbelindustrie. Erhältlich als Nass- oder Pulverlack, je nach Anforderung an Korrosionsschutz, Chemikalienbeständigkeit oder Optik.
Mehr dazu im Blogartikel: „Von Kunstharz bis Wasserlack – Industrielacke einfach erklärt“

Infrarot-Trocknung

Trocknungstechnik mit Infrarotstrahlung. Spart Zeit, beschleunigt Härtung von Füllern, Lacken oder Klebern. Ideal bei punktuellen Reparaturen.

Isocyanate

In vielen 2K-Härtern enthalten. Reizend bis giftig – Schutzmaske mit Aktivkohlefilter ist Pflicht. Verarbeitung nur mit PSA.

K

Kantenflucht

Wenn sich an Kanten zu wenig Lack absetzt. Dort immer mit Bedacht arbeiten – sonst blättert’s später ab.

Kataphorese (KTL)

Korrosionsschutz-Verfahren: das Werkstück wird in ein Tauchbad getaucht und unter Strom gesetzt. Der Lack lagert sich gleichmäßig an – vor allem bei schwer zugänglichen Bereichen.

Keramikbeschichtung

Moderne Langzeitversiegelung mit Siliziumoxid. Härtet aus und schützt Lack über Monate oder Jahre. Nur auf ausgehärtetem Klarlack anwenden.

Klarlack

Überzugsschicht über Basislack. Bringt Glanz, schützt vor UV-Strahlung, Witterung und Kratzern. Gibt’s in Matt, Seidenmatt und Hochglanz.

Körnung

Bezeichnet die Größe der Schleifpartikel (z. B. P240, P800). Grob für Spachtel, fein für Finish – falsche Körnung = sichtbare Schleifspuren.

Korrosion

Rost und andere Oxidationsprozesse am Metall. Beginnt oft unsichtbar. Richtige Grundierung und Pflege verhindern böse Überraschungen.

Kunstharzlack

Sammelbegriff für Lacke auf Basis synthetischer Harze. Gute Witterungsbeständigkeit, aber langsamer trocknend. Früher Standard, heute eher bei Oldtimern.

L

Lack

Gemisch aus Pigmenten, Bindemitteln, Lösungsmitteln und Additiven. Schützt die Karosserie, sorgt für Optik und Werterhalt. Ohne ihn wäre jedes Auto nackig.

Lackieranlage

Gesamtsystem für industrielle Lackierprozesse: umfasst Kabine, Fördertechnik, Sprüheinheiten, Abluft- & Filtersysteme. Individuell je nach Produktionsanforderung.

Lackierkabine

Geschlossener Raum mit Filtersystem, kontrollierter Temperatur & Luftstrom. Verhindert Staubeinschlüsse und sorgt für Profi-Ergebnisse.

Lackierpistolen

Sprühgeräte, mit denen Lack gleichmäßig aufgetragen wird. Düsengröße, Luftdruck und Technik bestimmen das Ergebnis. Von der Hobbyversion bis zur Profi-HVLP-Pistole.

Lackierständer / -bock

Erleichtert das Lackieren abgebauter Teile wie Türen oder Kotflügel. Sorgt für sicheren Halt & optimalen Zugang.

Läufer

Entstehen, wenn zu viel Lack auf einmal aufgetragen wird. Sieht aus wie heruntergelaufene Tropfen. Besser in dünnen Schichten sprühen.

Lösemittel

Verdampfen beim Trocknen und sorgen für gute Verarbeitbarkeit. Ohne sie wäre der Lack zu dick. Aber: Dämpfe nicht einatmen – immer gut lüften!

Lösungsmittelanteil

Gibt an, wie viel des Lacks beim Trocknen verdampft. Je niedriger, desto umweltfreundlicher. Relevant für VOC-Bewertung.

M

Maskieren

Flächen abdecken, die nicht lackiert werden sollen. Erfolgt mit Klebeband, Folie oder Abdeckpapier. Sorgfältiges Maskieren = saubere Kanten.

Materialdruck

Luftdruck im Materialsystem der Pistole. Beeinflusst, wie fein oder grob der Lack zerstäubt wird. Zu hoch = Nebel, zu niedrig = schlechter Verlauf.

Mattierer

Zusatz oder Klarlackvariante für matte oder seidenmatte Oberflächen. Muss gleichmäßig verarbeitet werden, sonst gibt’s Flecken.

Medium Solid (MS)

Mittelklasse bei Festkörperanteilen. Gute Verarbeitbarkeit, etwas mehr Lösemittel als HS. Wird häufig im Reparaturbereich eingesetzt.

Mehrkomponentenanlage

Automatisiertes Mischsystem für 2K-/3K-Lacke. Sorgt für exaktes Mischungsverhältnis und spart Material durch punktgenaue Dosierung.

Metallic-Lacke

Enthalten feine Metallpigmente, die für einen Glitzereffekt sorgen. Immer mit Klarlack überziehen, sonst oxidieren die Partikel.

N

Nass in Nass

Technik, bei der der nächste Lackschritt direkt auf die noch feuchte Schicht aufgetragen wird. Spart Schleifarbeit, erfordert aber gutes Timing.

Nitrolack / NC-Lack

Klassischer Einkomponentenlack auf Cellulosenitrat-Basis. Schnell trocknend, aber empfindlich. Oft bei Oldtimern oder Möbeln im Einsatz.

Nuancieren

Feinanpassung eines Farbtons, um ihn exakt an den Alt-Lack anzupassen. Besonders bei Effektlacken nötig, da Farbton je nach Blickwinkel abweichen kann.

O

Ofentrocknung / Einbrennlackierung

Werkstücke werden nach dem Lackieren in speziellen Öfen getrocknet oder eingebrannt. Üblich bei Pulverlack oder OEM-Lackierung – sorgt für hohe Beständigkeit.

Orangenhaut

Unebene Lackstruktur, erinnert an Zitrus-Schale. Meist durch falsche Viskosität oder zu schnellen Auftrag verursacht. Kann oft weggepoliert werden.

Overspray

Lacknebel, der sich außerhalb der eigentlichen Lackierfläche absetzt. Führt zu rauer Oberfläche oder sichtbaren Übergängen. Abkleben und gezieltes Polieren helfen.

P

Perleffekt / Perlmutt / Pearl

Effektpigmente mit schimmerndem Glanz. Erfordern meist Dreischicht-Lackierung (Basis, Effekt, Klarlack). Besonders bei modernen Sonderfarben beliebt.
Mehr dazu im Blogartikel: „Perlmutt Lack – Alles, was du über den spektakulären Glanz wissen musst“

Persönliche Schutzausrüstung (PSA)

Maske, Handschuhe, Schutzbrille und Overall. Beim Lackieren unverzichtbar. Viele Stoffe im Lack sind gesundheitsschädlich – also: besser zu viel als zu wenig Schutz.

Pigment

Farbgebende Bestandteile im Lack. Je nach Art und Konzentration bestimmen sie Farbton, Deckkraft und Lichtbeständigkeit.

Pistolenreinigung

Muss direkt nach dem Lackieren erfolgen. Rückstände verstopfen sonst Düsen und beeinflussen das Spritzbild. Verdünnung oder spezieller Reiniger verwenden.

Polieren

Nacharbeitsschritt, um Glanz zu erhöhen oder leichte Fehler zu entfernen. Bei frischem Lack: mindestens 24–48 h warten.

Polyurethan (PUR)

Kunstharzbasiertes Lacksystem, besonders widerstandsfähig gegen Chemikalien, UV-Strahlen und mechanische Belastung. Kommt häufig im Profibereich zum Einsatz.

Primer / Haftgrund / Sealer

Sorgt für optimale Haftung auf schwierigen Untergründen wie Kunststoff oder Aluminium. Muss auf Material und Lacksystem abgestimmt sein.

Pulverbeschichtung

Trockener Lack in Pulverform wird elektrostatisch aufgetragen und eingebrannt. Sehr widerstandsfähig – typisch für Felgen, Maschinenteile oder Rahmen.

R

RAL

Normiertes Farbsystem mit festen Nummern. Besonders bei Nutzfahrzeugen, Industriemaschinen oder Flottenfahrzeugen verbreitet.
Mehr dazu im Blogartikel: „RAL-Farben im Überblick – System, Anwendung & Tipps“

Robotik / Lackierroboter

Vollautomatisierte Lackierung in Großserienproduktion. Hohe Wiederholgenauigkeit, gleichmäßiger Auftrag – vor allem in der Automobilindustrie.

S

Sanding Sealer

Spezieller Füller für glatte Untergründe, besonders im Möbel- oder Interieurbereich. Lässt sich leicht schleifen und bietet glattes Finish.

Saugbecher vs. Fließbecher

Zwei Arten von Lackierpistolenbehältern. Saugbecher sitzt unten, Fließbecher oben. Fließbecher effizienter, v. a. bei Wasserlacken.

Schlauchlänge / Kupplungen

Lange oder geknickte Schläuche mindern Luftdruck und Beweglichkeit. Gute Qualität und passende Anschlüsse machen das Handling leichter.

Schleifvlies / -pad

Flexibles Schleifmittel für schwer zugängliche Stellen oder Konturen. Ideal für Zwischenschliff bei Nass-in-Nass-Technik.

Schutzlack / Decklack

Schutzlack meint meist Klarlack, Decklack steht für die Farbschicht mit Deckkraft. Begriffe werden oft verwechselt – hier klar trennen.

Selbstheilender Lack

Hightech-Lack, der kleinere Kratzer bei Wärme selbst „ausbessert“. Kommt aus dem OEM-Bereich, aber interessant für Showcars.

Silikonentferner

Spezialreiniger, der vor dem Lackieren alle Rückstände wie Öl, Fett, Wachs oder Silikon entfernt. Wichtigster Schritt vor der ersten Lackschicht.

Softfeel-Lack

Speziallack mit samtiger, gummiartiger Oberfläche. Oft bei Interieurteilen verwendet. Sehr empfindlich gegen Kratzer – spezielle Reinigung nötig.

Spachtel

Material zum Ausgleichen kleiner Dellen und Kratzer. Nach dem Aushärten glatt schleifen. Gibt’s als Feinspachtel, Faserspachtel, usw. Je nach Schadensbild wählen.

Spot- / Smart-Repair

Reparatur kleiner Lackschäden auf kleinstem Raum. Spart Zeit und Kosten, erfordert aber Fingerspitzengefühl und passende Materialien.

Spritzgänge / Schichtenanzahl

Je nach Lacktyp 2–3 Schichten üblich. Gleichmäßiger Auftrag wichtig für Optik & Schutz. Klarlack oft in 1,5–2 Gängen.

Spritzwinkel

Der Winkel, in dem der Lack aus der Pistole auf die Oberfläche trifft. 90° ist ideal – sonst kann’s zu ungleichmäßiger Schichtdicke oder Läufern kommen.

Staubbindetuch

Klebriges Tuch, das letzten Staub vor dem Lackieren aufnimmt. Sanft abwischen – nicht drücken!

Staubeinschlüsse

Kleine Partikel im frischen Lackfilm – entstehen oft in Garagen ohne Lackierkabine. Saubere Umgebung und Staubbindetuch helfen.

Staubtrocken / Grifffest / Durchgehärtet

Drei Stufen der Trocknung: staubtrocken = berührbar, grifffest = nicht mehr klebrig, durchgehärtet = voll belastbar. Zeiten variieren je nach Lack.

Struktureffektlack

Grobkörniger Lack für widerstandsfähige oder optisch auffällige Oberflächen. Wird z. B. bei Ladeflächen oder Offroad-Fahrzeugen genutzt.

Strukturlack

Lack mit fühlbarer Oberfläche, oft für Innenraumteile oder Stoßstangen. Verleiht Originaloptik oder kaschiert Gebrauchsspuren.

T

Temperaturbereich

Lacke haben optimale Verarbeitungstemperaturen. Zu kalt = schlechter Verlauf, zu warm = Topfzeit läuft schnell ab. Raum & Material angleichen!

Temperaturstabilität

Gibt an, wie hitzefest ein Lack ist – wichtig z. B. bei Motorhaube oder Motorradteilen. Thermolacke halten meist über 200 °C aus.

Thermolack

Hitzefester Speziallack für Auspuff, Motor oder Bremsanlagen. Muss oft eingebrannt oder speziell grundiert werden.

Thixotrop

Lackeigenschaft: bleibt dickflüssig im Eimer, wird beim Sprühen flüssig. Hilft, Läufer zu vermeiden und erleichtert vertikale Anwendungen.

Topfzeit

Zeitraum, in dem ein angemischter 2K-Lack verarbeitet werden muss. Danach wird er unbrauchbar – also zügig arbeiten!

Trockenschliff vs. Nassschliff

Trockenschliff: schneller, aber staubiger. Nassschliff: feiner, besseres Finish, aber mehr Reinigungsaufwand. Je nach Arbeitsschritt wählen.

U

UBS

Unterbodenschutz. Schützt vor Steinschlag, Salz & Rost. Wird auf Radläufe, Schweller und Bodenplatten gesprüht. Meist auf Wachs- oder Bitumenbasis.

Ultra High Solid (UHS)

Noch höherer Festkörperanteil als HS. Spart Lösemittel, aber schwieriger in der Verarbeitung. Braucht gutes Equipment und Erfahrung.

Universalverdünnung

Verdünnung für viele 1K- und 2K-Produkte. Flexibel einsetzbar, aber nicht jeder Lack verträgt jede Verdünnung – Herstellerangaben beachten!

UV-Lacke

Här­ten durch UV-Licht – sehr schnell und punkt­genau. Kom­men vor allem in der Industrie oder bei Spot-Repair mit Spezial­lampen zum Einsatz.

V

Verdünnung

Macht Lacke sprühfähig, verbessert Verlauf. Muss auf Temperatur, Pistole und Lacktyp abgestimmt sein. Zu viel Verdünnung = schlechte Deckkraft.

Verlauf

Bezeichnet, wie glatt sich der Lack auf der Fläche verteilt. Guter Verlauf = glatte Oberfläche, schlechter Verlauf = Orangenhaut. Beeinflusst durch Viskosität, Temperatur und Pistole.

Vernebelung

Wie fein der Lack zerstäubt wird. Hängt von Düsengröße, Luftdruck und Viskosität ab. Entscheidend für glatte Oberflächen.

Versiegelung / Wachs

Schutzschicht nach dem Lackieren, die Glanz bringt und Schmutz abweist. Mindestens 2 Wochen nach der Lackierung auftragen.

Very High Solid (VHS)

Zwischen High Solid und Ultra High Solid. Gute Deckkraft, weniger Lösemittel – also umweltfreundlicher und wirtschaftlicher.

Viskosität

Fließverhalten eines Lacks. Beeinflusst, wie gut sich der Lack sprühen und verlaufen lässt. Mit Viskositätsbecher messbar.

Viskositätsbecher

Misst, wie flüssig der Lack ist. Wichtig, um Verdünnung korrekt anzupassen. Standard ist DIN-4 oder Ford-4 Becher.

VOC

Flüchtige organische Verbindungen. Treten beim Lackieren aus, belasten Umwelt und Gesundheit. Deshalb gelten strenge Grenzwerte.

VOC-Bilanzen / Emissionsmanagement

In der Industrie Pflicht: systematische Erfassung der flüchtigen organischen Verbindungen im Betrieb. Grundlage für Umweltschutz und Genehmigungen.

W

Wasserbasislack

Umweltfreundliche Alternative zu lösemittelbasierten Lacksystemen. Trocknet durch Verdunstung von Wasser. Etwas empfindlicher gegen Umwelteinflüsse beim Lackieren.

Z

Zerstäubungstechnik

Verfahren, wie der Lack in feine Tröpfchen zerlegt wird. Unterschieden wird z. B. zwischen HVLP, Airless, Airmix oder elektrostatischer Sprühtechnik.

Zinkphosphat-Grundierung

Korrosionsschutz-Grundierung auf Basis von Zinkphosphat. Wird als Haftvermittler und Rostschutz auf metallischen Untergründen eingesetzt, insbesondere auf Stahl und Eisen. Zinkphosphat wirkt passivierend und bietet eine gute Basis für weitere Lackschichten.

Zusatzmittel

Alles, was dem Lack zugesetzt werden kann, um Eigenschaften zu verändern – von Verlaufhilfen über Trockner bis hin zu Mattierern. Immer sparsam dosieren.

Zweischicht-Lackierung

Besteht aus farbigem Basislack und Klarlack. Heute Standard bei PKWs – bietet beste Kombination aus Optik und Schutz.

Zwischenschliff

Feinschliff zwischen den Lackschichten. Verbessert Haftung und Oberflächenbild. Körnung je nach Schichttyp wählen.