100 RAL P1 Farbtöne mit Vorschau, Code & HEX-Wert
In dieser Übersicht findest du die 100 Farben des RAL Plastics P1 Standards. Das sind die am häufigsten verwendeten Töne der klassischen RAL-Palette, hier jedoch speziell auf die Optik von Polypropylen (PP) abgestimmt. Zu jeder Farbe siehst du den P1-Code, eine Farbfläche und den HEX-Wert.
Das ist ideal, wenn du Kunststoffprodukte gestaltest oder Spritzguss-Projekte planst. Anders als bei Lackfächern berücksichtigen diese Farben, wie das Material wirkt. Bedenke aber: Auf dem Bildschirm ist das nur eine Näherung. In der Realität verändern auch die Oberflächenstruktur (VDI) und die Wandstärke den Farbeindruck.
So liest du die RAL P1 Farbcodes
Das RAL Plastics P1 System nutzt die bekannten 4-stelligen Nummern der RAL CLASSIC Reihe, erweitert diese aber um eine entscheidende Material-Kennung. Jeder Code sagt dir nicht nur, welcher Farbton gemeint ist, sondern definiert auch das Material (Polypropylen).
Beispielcode: RAL 5002-P
- RAL = Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen (historische Bezeichnung, heute RAL gGmbH).
- 5xxx = Die Farbgruppe (Die erste Ziffer steht für den Bereich, hier 5 = Blautöne).
- 002 = Der spezifische Farbton (Ultramarinblau) innerhalb der Gruppe.
- -P = Plastics. Dieser Zusatz ist entscheidend. Er signalisiert:
Dies ist kein Lack auf Papier, sondern ein Standard aus Polypropylen (PP) mit definierten Oberflächen (VDI 24/42).
→ Ergibt ein tiefes, sattes Blau in Kunststoff-Qualität.
Weitere Beispiele:
- RAL 1004-P → Goldgelb (Farbgruppe 1 = Gelb) in Polypropylen
- RAL 3000-P → Feuerrot (Farbgruppe 3 = Rot), der Standard für Kunststoff-Sicherheitsteile
- RAL 9010-P → Reinweiß (Farbgruppe 9 = Weiß/Schwarz), angepasst an die Eigenfarbe von Kunststoff
Wichtig: Die dargestellten Farben dienen nur als grobe Orientierung, der angezeigte Farbton und der HEX-Wert sind eine vereinfachte Annäherung ohne Glanz oder Strukturwirkung; für eine exakte Anwendung solltest du immer die offiziellen RAL Plastic P1 Farbmuster verwenden, zum Beispiel aus dem Fachhandel oder direkt über ral-farben.de.
Was ist eigentlich das RAL Plastics P1 System?
Das RAL Plastics P1 System ist ein spezialisierter Industriestandard für die Kunststofffärbung. Er wurde von der RAL gGmbH entwickelt, um die Lücke zwischen theoretischen Farbvorgaben (Lack/Papier) und der realen Fertigung (Spritzguss) zu schließen.
Statt herkömmlicher Farbfächer aus Papier nutzt P1 multifunktionale Musterplatten aus Polypropylen (PP). Das System umfasst die 100 am häufigsten verwendeten Farben der RAL CLASSIC Kollektion und übersetzt diese in eine verbindliche Referenz für Kunststoffe.
Warum ein eigener Standard für Kunststoff?
Herkömmliche Lackfächer zeigen Farbe als Oberflächenbeschichtung. Kunststoffe hingegen sind volumen-gefärbt. Materialeigenschaften wie die Eigenfarbe des Polymers oder die Lichtstreuung beeinflussen das Ergebnis massiv. RAL P1 dient hier als „Übersetzer“: Es zeigt, wie ein Farbton (z.B. Feuerrot) in einem gängigen Massenkunststoff (PP) unter realen Bedingungen wirkt – logisch, physikalisch, reproduzierbar.
Die Anatomie der RAL P1-Platte
Jedes Muster im Format DIN A6 ist ein Präzisionswerkzeug, das drei kritische Variablen gleichzeitig prüft:
- Oberflächentextur (VDI 3400): Farbe wirkt je nach Rauheit anders. Jede Platte zeigt daher:
- Hochglanz: Maximale Farbsättigung.
- VDI 24 (Feinmatt): Der Standard für technische Gehäuse (Ra ≈ 1,60 µm).
- VDI 42 (Grob): Starke Lichtstreuung, die dunkle Farben heller wirken lässt (Ra ≈ 12,50 µm).
- Wandstärke & Opazität: Drei Abstufungen (1 mm, 2 mm, 3 mm) zeigen sofort, ob das Pigment auch bei dünnen Wandungen deckt oder transluzent wird.
Einsatz in der Industrie
Gerade im Produktdesign, Werkzeugbau und Qualitätsmanagement eliminiert P1 teure Abstimmungsrunden („Lab Dips“). Da alle Beteiligten – vom Designer bis zum Masterbatch-Hersteller – auf denselben physischen Standard zugreifen, gibt es keinen Interpretationsspielraum mehr.
Ob für Haushaltsgeräte, Automotive-Interieur oder Verpackungen: Mit RAL P1 definierst du Farben nicht nur visuell, sondern materialgerecht – ohne Rätselraten, sondern mit System.