Du willst dein Fahrrad mit Spraydose lackieren? Der alte Lack ist matt, hat Kratzer oder weil du einfach Lust auf Veränderung hast?
Kein Problem – Ich zeige dir in dieser Schritt-für-Schritt Anleitung, wie du Schritt für Schritt vorgehen kannst, um deinem Drahtesel in wenigen Schritten ein frisches Outfit verpassen.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du dein Fahrrad Schritt für Schritt vorbereitest, sauber lackierst und mit Klarlack versiegelst.
So wird aus deinem alten Rad ein echtes Highlight – und das ganz ohne teure Werkstatt.
Inhalt

Material-Check: Alles, was du brauchst, um dein Fahrrad mit Spraydose lackieren zu können
Um dein Fahrrad mit Spraydose lackieren zu können, solltest du sicherstellen, dass du alle Materialien griffbereit hast. Nichts ist nerviger, als mittendrin festzustellen, dass etwas fehlt. Außerdem hängt das spätere Ergebnis stark davon ab wie ordentlich du vorbereitet bist.
Darum kommt hier zuerst die Einkaufsliste. So kannst du direkt loslegen, ohne ständig nach Werkzeug oder Material suchen zu müssen.
Einkaufsliste – Das brauchst du für die Vorbereitung und den Feinschliff
- Schleifpapier:
Optional: 80er–120er Körnung → für grobes Abschleifen, falls der alte Lack stark beschädigt ist
180er Körnung → ca. 2–3 Bögen für den ersten Anschliff der alten Lackschicht
320er–400er Körnung → ca. 2 Bögen für den Feinschliff vor der Grundierung
Optional: 600er Körnung (Nassschliff) → 1 Bogen für feine Korrekturen zwischen den Lackschichten
Sehr feines Schleifpapier (1000–2000er Körnung, Nassschliff) → für kleine Korrekturen und Feinschliff nach dem Lackieren - Politur (Lackpolitur oder feine Schleifpaste):
Zum Glätten und Polieren kleiner Unebenheiten nach dem Lackieren - Haftgrund (Grundierung für Metall):
ca. 1 Spraydose (400 ml sollten für einen Fahrradrahmen locker ausreichen) - Hochwertige Acryllack-Sprühfarbe:
je nach Farbdeckung 2 Dosen (a 400 ml) für mehrere dünne Schichten - Klarlack (matt oder glänzend):
2 Dosen (a 400 ml)
Tipp: Am besten 2K-Klarlack verwenden – der ist robuster und schützt besser. - Abdeckfolie & Malerkrepp:
1 Rolle Kreppband
ca. 5–10 m Abdeckfolie - Handschuhe und Atemschutzmaske:
Einmalhandschuhe
Atemschutzmaske (mindestens FFP2) - Fettlöser und Mikrofasertücher (fusselfrei):
ca. 200–300 ml Fettlöser
2–3 Mikrofasertücher oder eine Rolle fusselfreie Reinigungstücher - Optional:
Staubbindetuch → 1 Stück
Hinweis:
Die Mengen sind Richtwerte für einen Standard-Fahrradrahmen. Wenn du mehr Teile lackierst oder besonders deckend arbeiten möchtest, rechne lieber etwas Reserve ein.
Fahrradrahmen vorbereiten – Schritt für Schritt
Bevor du deinen Fahrradrahmen lackieren kannst, muss der Fahrradrahmen erst perfekt vorbereitet sein. Das ist der wichtigste Part, wenn du später eine saubere und haltbare Lackierung haben willst.
Jede Verunreinigung, Macke oder alte Lacknase kann das Ergebnis ruinieren.
Deshalb: lieber etwas mehr Zeit nehmen und sorgfältig arbeiten.
So bereitest du den Fahrradrahmen richtig vor
1. Anbauteile abbauen
Alles, was nicht lackiert werden soll, muss runter.
- Räder
- Schaltung
- Kette
- Bremsen
- Sattel und Lenker
2. Gründlich entfetten
Bevor du schleifst, entferne Fett, Öl und Schmutz mit einem Fettlöser.
Warum zuerst entfetten?
Schleifst du auf fettigen Untergrund, verteilst du das Zeug und reibst es ein. Später haftet der Lack schlechter oder es bilden sich Krater.
3. Alten Lack anschleifen
- Mit 180er Schleifpapier den alten Lack anschleifen.
- Ziel: Die Oberfläche aufrauen, nicht komplett abtragen.
- Danach mit 320er–400er Papier glätten.
Warum nicht komplett abschleifen?
Solange der alte Lack gut haftet, ist er eine solide Basis. Komplett bis aufs blanke Metall zu schleifen, macht unnötig viel Arbeit.
Anschleifen reicht völlig aus, damit die Grundierung später gut haftet.
Ausnahme:
Ist der alte Lack stark beschädigt, blättert ab oder hat tiefe Kratzer und Risse, solltest du ihn komplett entfernen. Dafür startest du mit grobem Schleifpapier (z. B. 80–120er Körnung) und arbeitest dich dann bis zum Feinschliff vor.
4. Schleifstaub entfernen
- Mit Mikrofasertuch oder Staubbindetuch gründlich abwischen.
Staubfrei = bessere Haftung für die Grundierung.
5. Bereiche abkleben
Alles, was nicht lackiert werden soll (Lager, Gewinde, Innenlager, Steuerrohr), sauber mit Malerkrepp und Abdeckfolie schützen.
6. Arbeitsplatz vorbereiten
Lackieren klappt nur gut, wenn die Umgebung stimmt. Staub, Wind oder Schmutz sind die größten Feinde für ein sauberes Ergebnis.
- Wähle einen möglichst staubfreien und gut belüfteten Bereich.
- Vermeide es, bei windigen Bedingungen zu lackieren — Sprühnebel kann unkontrolliert verwehen.
- Decke Boden und umliegende Flächen großzügig mit Folie oder Karton ab.
- Hänge den Fahrradrahmen idealerweise auf, zum Beispiel mit Draht oder einer stabilen Schnur. So kannst du rundherum sprühen, ohne ihn zu berühren.
- Achte auf ausreichend Licht, damit du siehst, ob du gleichmäßig lackierst.
- Wichtig: Trage beim Lackieren immer eine Atemschutzmaske – auch im Freien. Sprühnebel und Lösungsmittel gehören nicht in die Lunge.
Tipp:
Je besser du in diesem Schritt arbeitest, desto leichter wird später das Lackieren – und desto besser sieht das Ergebnis aus.
Grundierung auftragen – für perfekte Haftung
Die Grundierung sorgt dafür, dass der Lack später besser haftet, gleichmäßig deckt und das Metall zusätzlich vor Rost geschützt wird.
Dieser Schritt entscheidet maßgeblich über die Haltbarkeit und Optik deiner Lackierung.
Deshalb gilt: nicht hastig, sondern sauber und nach Plan arbeiten.
So trägst du die Grundierung richtig auf
1. Hinweise des Herstellers lesen
Bevor du mit dem Grundieren beginnst, lies die Angaben auf der Spraydose oder im technischen Datenblatt ganz genau durch.
Warum?
Sprühabstand, Schichtdicke und Trockenzeiten können je nach Hersteller unterschiedlich sein. Wenn du die Vorgaben beachtest, erzielst du ein sauberes, haltbares Ergebnis.
2. Sprühdose vorbereiten
- Dose mindestens 2 Minuten kräftig schütteln, damit sich alle Bestandteile gut vermischen.
- Vor dem ersten Sprühstoß kurz auf einem Stück Karton testen.
3. Dünn und gleichmäßig sprühen
- Sprühe aus dem empfohlenen Abstand (siehe Herstellerangabe, meist 20–30 cm).
- Führe die Dose in gleichmäßigen Bewegungen, am besten quer und überlappend.
- Nicht auf einer Stelle „stehen bleiben“, sonst entstehen Nasen.
4. Trocknen lassen
- Die erste Schicht 3–5 Minuten (Herstellerangabe zu Zwischenablüftzeit beachten) trocknen lassen.
5. Weitere Schichten
- Eine zweite, und bei Bedarf eine dritte, dünne Schicht Grundierung auftragen.
- Auch hier gilt: dünn, gleichmäßig und mit ausreichender Trockenzeit.
6. Zwischenschliff
- Falls die Oberfläche nach dem Trocknen rau oder ungleichmäßig ist, mit feinem Schleifpapier (320er–400er Körnung) leicht anschleifen.
- Schleifstaub gründlich entfernen, bevor du weitermachst.
Tipp:
Grundiere immer in mehreren dünnen Schichten, statt eine dicke Schicht aufzutragen. So vermeidest du Lacknasen und bekommst eine gleichmäßige Oberfläche.
Lackieren – Schicht für Schicht zum neuen Look
Jetzt wird es spannend: Der Fahrradrahmen ist vorbereitet, die Grundierung sitzt — Du bist bereit, um dein Fahrrad mit Spraydose lackieren zu können. Mit den richtigen Tipps wird das Fahrrad selbst lackieren einfacher, als du denkst!
Damit dein neues Lackkleid später gleichmäßig, deckend und ohne Läufer oder Flecken erstrahlt, kommt es auch jetzt wieder auf sauberes und geduldiges Arbeiten an.
Mehrere dünne Schichten bringen dich hier am sichersten zum Ziel.
So lackierst du den Fahrradrahmen richtig
1. Hinweise des Herstellers lesen
Bevor du mit dem Lackieren beginnst, lies die Angaben auf der Spraydose oder im technischen Datenblatt ganz genau durch.
Warum?
Sprühabstand, Schichtdicke und Trocknungszeiten können je nach Farbe und Hersteller unterschiedlich sein. Wenn du die Vorgaben beachtest, erzielst du ein sauberes, haltbares Ergebnis.
2. Auf die Umgebung achten
- Achte beim Lackieren darauf, dass kein Staub, Insekten oder andere Verunreinigungen in den frischen Lack gelangen.
- Lackiere möglichst windstill und staubfrei.
3. Sprühdose vorbereiten
- Mindestens 2 Minuten gut schütteln, damit sich die Pigmente gleichmäßig in der Spraydose verteilen können.
- Probesprühen auf einem Karton oder Stück Pappe – der Sprühstrahl soll gleichmäßig und fein sein.
4. Erste Farbschicht – dünn starten
- Ca. 20–30 cm Abstand halten (Herstellerangabe beachten).
- In ruhigen, gleichmäßigen Bahnen sprühen.
- Immer etwas über die Kante hinaussprühen, damit keine Ansätze entstehen.
- Die erste Schicht nur leicht nebeln.
Was bedeutet nebeln?
Statt deckend zu lackieren, sprühst du nur einen feinen Nebel auf die Oberfläche. Diese leichte Schicht dient als Haftgrund für die folgenden Lagen und hilft, Läufer zu vermeiden.
5. Trocknen lassen und Zwischenschichten aufbauen
- Jede Schicht ca. 15–30 Minuten antrocknen lassen (Herstellerangabe beachten).
- Danach die nächste dünne Schicht auftragen.
- Wiederhole das Ganze 2–3 Mal, bis die Farbe satt und gleichmäßig deckt.
Tipp:
Dünn lackieren und zwischendurch gut trocknen lassen zahlt sich aus. So bekommst du eine glatte, gleichmäßige Oberfläche – ganz ohne Läufer oder Wolken.
Klarlack auftragen – für Schutz und ein perfektes Finish
Jetzt kommt der Feinschliff: Um dein Ergebnis dauerhaft zu schützen, solltest du nach dem Fahrrad lackieren unbedingt Klarlack auftragen. So bleibt dein Werk lange schön.
Ohne Klarlack bleibt die Oberfläche anfällig für Kratzer, UV-Strahlung und Witterungseinflüsse. Der Klarlack versiegelt die Farbe, schützt und bringt den gewünschten Glanz oder Matt-Effekt.
Gerade bei einem Fahrrad, das draußen bewegt wird, solltest du hier nicht sparen. Am besten nutzt du einen hochwertigen 2K-Klarlack – der ist robuster und hält deutlich länger durch.
So versiegelst du den Lack richtig
1. Herstellerangaben lesen
Auch hier gilt wieder: Lies die Angaben auf der Spraydose oder im technischen Datenblatt genau durch.
Warum?
Sprühabstand, Ablüftzeit und die Verarbeitungszeit (gerade bei 2K-Klarlacken) sind entscheidend für ein sauberes Ergebnis.
2. Sprühdose vorbereiten
- Dose gut schütteln (bei 2K unbedingt nach Anleitung aktivieren und zügig verarbeiten).
- Probesprühen auf einem Stück Karton.
3. Erste Klarlack-Schicht auftragen
- Ca. 20–30 cm Abstand halten (oder nach Herstellerangabe).
- Gleichmäßig und zügig sprühen, ohne zu lange auf einer Stelle zu bleiben.
- Die erste Schicht nicht zu dick auftragen. Nur Nebeln, um eine Klebeschicht, welche die Haftung für die folgenden Spritzgänge verbessert, zu erzeugen.
4. Trocknen lassen und weitere Schicht auftragen
- Zwischen den Schichten ca. 3–5 Minuten ablüften lassen (Herstellerangabe beachten).
- Danach eine zweite, und bei Bedarf dritte, dünne Schicht auftragen, um die Schutzschicht abzuschließen.
5. Aushärten lassen
- Der Klarlack ist zwar nach ungefähr 30 Minuten staubtrocken, aber lass den Fahrradrahmen mindestens 12 Stunden ruhen, bevor du ihn vorsichtig anfasst.
- Vor dem Wiederaufbau oder Einsatz idealerweise 1–2 Tage aushärten lassen.
Ob matt oder glänzend entscheidest du. Matt wirkt dezent und modern, glänzend bringt die Farbe stärker zum Leuchten und ist meist robuster.
Wiederaufbau und Feinschliff
Der Lack ist trocken, der Klarlack durchgehärtet – jetzt wird’s Zeit, dein Fahrrad wieder zusammenzubauen.
Auch hier lohnt es sich, mit Ruhe und Sorgfalt vorzugehen, damit der frische Lack keinen Schaden nimmt.
So setzt du dein Fahrrad wieder zusammen
1. Lack prüfen
- Kontrolliere die gesamte Oberfläche bei gutem Licht.
- Kleine Staubeinschlüsse oder Unebenheiten kannst du vorsichtig mit sehr feinem Schleifpapier (1000–2000er Nassschliff) glätten.
- Danach mit einer feinen Politur oder Schleifpaste auf Hochglanz bringen.
2. Anbauteile montieren
- Baue alle Teile wieder an: Räder, Schaltung, Bremsen, Kette, Sattel und Lenker.
- Achte darauf, keine Kratzer zu verursachen – am besten mit weichen Tüchern oder Schutzpads arbeiten.
3. Endkontrolle und Feinschliff
- Prüfe zum Schluss, ob alles sicher montiert ist.
Für extra Schutz kannst du die lackierten Flächen noch mit einer Wachspolitur versiegeln, um die Oberfläche geschmeidig und schmutzabweisend zu machen.
4. Zeit, stolz zu sein
- Jetzt kannst du dein frisch lackiertes Bike genießen!
Fazit: Mit etwas Geduld zum perfekten neuen Look
Ein Fahrrad mit Spraydose lackieren ist kein Hexenwerk – aber es braucht Sorgfalt, Geduld und die richtige Vorgehensweise.
Von der gründlichen Vorbereitung über die saubere Grundierung bis hin zum Lackieren und der Versiegelung mit Klarlack: Jeder Schritt zählt, um ein dauerhaft schönes Ergebnis zu erzielen.
Wenn du dir Zeit nimmst, die Hinweise der Hersteller und diese Fahrrad mit Spraydose lackieren Anleitung beachtest, wirst du mit einer gleichmäßigen, widerstandsfähigen Lackierung belohnt. Kleine Fehler lassen sich am Ende fast immer ausbessern – also keine Angst vor dem ersten eigenen Lackierprojekt.
Jetzt heißt es nur noch: Rauf aufs Rad, in die Sonne und den neuen Look genießen!