Konventioneller Basislack – was du wissen musst, bevor du zur Lackierpistole greifst
Konventioneller Basislack – also lösemittelhaltig, nicht wasserbasiert – war über viele Jahre der Standard im Lackierbereich. Mittlerweile setzen die meisten Profis auf Wasserbasis, vor allem aus Umweltgründen. Trotzdem wird der klassische Basislack nach wie vor eingesetzt: etwa bei Restaurierungsprojekten, im Tuningbereich oder überall dort, wo eine breite Farbtonauswahl gefragt ist.
Aber: Einfach draufsprühen und hoffen, dass es hält? Funktioniert nicht. Konventioneller Basislack hat seine Eigenheiten, vom richtigen Aufbau über Trocknungszeiten bis zu typischen Fehlerquellen. Wer den konventionellen Basislack verwendet, sollte wissen, was er tut.
Wenn du mit konventionellem Basislack arbeitest – oder es vorhast – bekommst du im folgenden Artikel alles, was du brauchst.
Inhaltsverzeichnis

Was ist konventioneller Basislack?
Basislack ist die Farbschicht im Lackaufbau, also genau das, was später sichtbar ist. Er bringt den Farbton auf den Untergrund, egal ob Uni, Metallic oder Effekt. Konventioneller Basislack basiert auf Lösemitteln und nicht auf Wasser, wie es bei modernen Wasserbasislacken der Fall ist. Beim Trocknen verflüchtigen sich die Lösemittel, sodass am Ende nur das reine Farbpigment auf der Fläche bleibt.
Im Gegensatz zu Einschichtlacken enthält Basislack keinen eigenen Glanz und keinen Schutz gegen Witterung. Deshalb wird er immer mit einem Klarlack kombiniert, der sorgt für Glanz, UV-Schutz und Widerstandsfähigkeit. Diese Trennung von Farb- und Schutzschicht macht den Lackaufbau flexibler: So lassen sich etwa Farbnuancen gezielter einstellen oder Übergänge bei Teillackierungen unauffälliger gestalten.
Basislack ist nicht gleich Decklack
Basislack liefert den Farbton, aber erst Klarlack macht’s dauerhaft. Ohne Klarlack ist konventioneller Basislack weder glänzend noch wetterfest.
Verarbeitet wird konventioneller Basislack in der Regel mit der Lackierpistole oder einer Spraydose. Die meisten Produkte müssen vor dem Spritzen mit Verdünner gemischt werden. Das Mischungsverhältnis hängt vom Hersteller ab, liegt aber oft bei 2:1 oder 1:1 (Lack : Verdünner). Einmal aufgetragen, trocknet der Basislack zügig ab.
Gerade bei Effektlacken wie Metallic oder Perleffekt zeigt konventioneller Basislack seine Stärken: Die Pigmente lassen sich fein und gleichmäßig verteilen, ohne dass sich die Oberfläche schon beim Auftragen zu früh versiegelt, das könnte zum Beispiel bei einem 2K-System passieren. Für komplexe Farbverläufe oder individuelles Finetuning ist das ein echter Vorteil.
Vorteile des konventionellen Basislacks
Konventioneller Basislack ist nicht mehr Stand der Technik, aber in manchen Situationen schlicht die bessere Wahl. Vor allem dort, wo es auf Flexibilität, schnelle Verarbeitung und eine große Farbauswahl ankommt. Lackierst du in der eigenen Garage, arbeitest an einem älteren Fahrzeug oder brauchst einen Spezialfarbton, kann lösemittelbasierter Basislack oft unkomplizierter als die wasserbasierte Alternative sein.
Du brauchst kein spezielles Equipment oder streng kontrollierte Bedingungen, um loszulegen. Auch ohne Lackierkabine, Zuluftsystem und Trocknungstechnik lässt sich der Lack sauber verarbeiten – vorausgesetzt, du gehst systematisch vor und achtest auf ein paar grundlegende Dinge.
Gerade wenn es unkompliziert, schnell und farblich individuell sein soll, punktet der konventionelle Basislack mit praktischen Vorteilen. Die wichtigsten davon siehst du hier auf einen Blick:
Vorteil | Was das in der Praxis bedeutet |
---|---|
Schnelle Trocknung | Spart Zeit zwischen den Schichten, auch ohne Ofen |
Einfach zu verarbeiten | Gutmütiges Spritzverhalten, ideal für Hobbylackierer |
Große Farbtonauswahl | Auch Spezialtöne, Custom Colors und Oldtimerfarben |
Feine Pigmentverteilung | Besonders bei Metallic- und Effektlacken von Vorteil |
Gute Korrigierbarkeit | Fehler lassen sich vor dem Klarlack noch beheben |
Kompatibel mit vielen Klarlacken | Flexibel kombinierbar, auch herstellerübergreifend |
Diese Punkte machen den konventionellen Basislack nicht automatisch zur besten Lösung, aber oft zur praktischeren. Vor allem, wenn du selbst lackierst und dabei Wert auf einfache Handhabung und eine große Farbauswahl legst.
Nachteile des konventionellen Basislacks
So unkompliziert der konventionelle Basislack in vielen Fällen ist, ganz ohne Haken kommt er nicht aus. Vor allem im Vergleich zu modernen Wasserbasis-Systemen zeigt er ein paar Schwächen, die du kennen solltest.
Zum einen ist da der Lösemittelanteil. Der sorgt zwar für gute Verarbeitbarkeit, bringt aber eine deutlich stärkere Geruchsentwicklung und gesundheitliche Risiken mit sich. In geschlossenen Räumen wird das schnell unangenehm und ohne Atemschutz sowieso ein No-Go.
Außerdem gilt: Ohne Klarlack ist die Farbschicht nichts wert. Der Basislack selbst hat keinen Glanz, keinen UV-Schutz und keine Widerstandskraft gegen Kratzer, Wetter oder Chemikalien. Wird der Klarlack nicht rechtzeitig oder korrekt aufgetragen, können Farbschäden oder Haftungsprobleme entstehen.
Nachteil | Was das in der Praxis bedeutet |
---|---|
Nicht wetterfest ohne Klarlack | Kein Schutz vor UV-Strahlung, Kratzern oder Chemikalien |
Starke Geruchsentwicklung | Arbeiten ohne gute Belüftung und Atemschutz ist tabu |
Umweltbelastung durch Lösemittel | Keine Option für professionelle Anlagen mit VOC-Vorgaben |
Empfindlich gegen Feuchtigkeit | Zu hohe Luftfeuchte kann die Trocknung stören |
Angebrochene Mengen verderben schnell | Restmengen müssen luftdicht und trocken gelagert werden |
Konventioneller Basislack ist kein Wundermittel. Wer ihn nutzt, muss sauber und mit Plan arbeiten, sonst kann aus den Vorteilen auch schnell ein Problem werden.
Farbnuancen & Farbtonabweichungen
Ein Farbcode ist noch lange kein Garant dafür, dass der Lack am Ende auch wirklich „genauso aussieht wie vorher“. Gerade bei konventionellem Basislack kommt es immer wieder zu sichtbaren Farbabweichungen, selbst wenn der Farbton laut Formel stimmen müsste.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Produktionschargen, Alterung des Originallacks, unterschiedliche Untergründe oder die Art der Verarbeitung spielen alle mit rein. Selbst die Spritztechnik und der Abstand zur Fläche können das Ergebnis sichtbar beeinflussen. Besonders bei Metallic- und Effektlacken wirken sich kleinste Unterschiede direkt auf den Farbeindruck aus.
Wichtig zu wissen:
Ein und derselbe Farbcode kann mehrere Varianten haben. Diese unterscheiden sich oft nur minimal, sind aber auf dem Fahrzeug deutlich erkennbar.
Dann wäre da noch das Thema „Trocknungszustand“: Der Farbton verändert sich leicht, wenn der Basislack trocknet. Direkt nach dem Aufsprühen wirkt die Farbe oft dunkler oder fleckiger und erst mit Klarlack zeigt sich, wie das Finish wirklich wirkt.
Wenn du einen exakten Farbton treffen willst, etwa bei einer Teilreparatur, hilft nur eins wirklich:
Musterbleche spritzen. Am besten auf dem gleichen Untergrund und mit dem gleichen Aufbau wie später am Fahrzeug. So erkennst du frühzeitig, ob der Farbton passt oder ob du nachjustieren musst.
Zusätzlich kann es sinnvoll sein, den Farbton direkt vom Fahrzeug auslesen zu lassen. Gut ausgestattete Lackierbetriebe oder Fachhändler nutzen dafür spezielle Farbmessgeräte (Spektralphotometer), die den Ist-Zustand des Lacks digital erfassen und eine passende Formel erstellen können.
In der Praxis wird bei Lackreparaturen oft auf „Beilackieren“ gesetzt: Dabei wird der neue Lack über die beschädigte Stelle hinaus weich auslaufend gespritzt, damit ein fließender Übergang entsteht. So lassen sich kleinere Farbabweichungen, ganz ohne harten Übergang im Lack, kaschieren.
Anwendung: Schritt für Schritt
Beim Verarbeiten von Basislack gilt: Je sauberer und systematischer du arbeitest, desto besser das Ergebnis. Klar, konventioneller Basislack ist recht gutmütig in der Anwendung, aber trotzdem hängt vieles vom richtigen Aufbau, den Ablüftzeiten und der Umgebung ab.
Wichtig: Halte dich immer an die technischen Datenblätter (TDS) des Herstellers. Darin stehen genaue Angaben zu Mischungsverhältnissen, Spritzdruck, Düsengröße, Schichtanzahl und Trocknungszeiten. Diese Werte können sich je nach Produkt und Marke unterscheiden.
In den nächsten Abschnitten bekommst du einen Überblick, wie die Verarbeitung in der Regel abläuft. Vom vorbereiteten Untergrund bis zum fertigen Lackaufbau.
1. Vorbereitung
Bevor der Basislack ins Spiel kommt, muss die Fläche stimmen. Eine saubere Vorbereitung ist entscheidend für Haftung, Optik und Haltbarkeit. Hier geht’s um das, was vor dem ersten Spritzgang passieren muss. *Ausführlicher*
Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Schon beim Schleifen, Reinigen oder Grundieren entstehen feine Stäube und Dämpfe. Auch wenn hier noch kein Lack versprüht wird, brauchst du Schutz: Atemmaske, Handschuhe und Schutzbrille sind Pflicht. Gerade bei alten Lacken oder Spachtelmaterialien weißt du nie genau, was drin ist, also lieber nicht einatmen oder mit bloßen Fingern drauf rumreiben.
Grundieren
Ob du grundieren musst, hängt vom Untergrund ab, aber in der Praxis ist es fast immer nötig:
- Bei blankem Metall: wegen Rostschutz
- Bei Spachtel: für gleichmäßige Saugfähigkeit
- Bei Kunststoff: für Haftung
- Bei durchgeschliffenen Stellen im Altlack: zur Isolierung
Wenn du irgendwo gespachtelt, geschliffen oder „nackte“ Stellen hast, solltest du grundieren – Punkt. Das Datenblatt deines Lacksystems gibt dir dabei die genaue Produktempfehlung.
Schleifen
Sauberer Schliff = funktionierende Haftung. Ziel ist eine gleichmäßig matte Oberfläche, auf der der Basislack gut haftet, ohne Glanzstellen oder Riefen. Je nach Untergrund verwendest du:
Körnungen:
- Beginne mit einer mittleren Körnung (z. B. P240) für Alt-Lack oder Spachtel.
- Zwischenschliff mit feiner Körnung (z. B. P320-P400), um Glanzstellen zu beseitigen.
- Nach dem Basislack: fein von P500 bis P800 schleifen.
Schleiftechnik:
- Nur so viel Druck wie nötig, sonst entstehen Riefen.
- Schleifklotz oder Handschleifpad für gleichmäßigen Druck verwenden.
- Immer quer zur vorherigen Laufrichtung schleifen – kein langes Kreisen.
Entfetten
Nach dem Schleifen musst du gründlich entfetten und zwar vor dem Abkleben. Staub, Polierreste oder Hautfett verursachen Lackierfehler wie Krater oder Silikonaugen. Silikonentferner auf ein sauberes, fusselfreies Tuch und nicht kreuz und quer wischen. Immer in eine Richtung, und das Tuch regelmäßig wechseln.
Nur wenn der Untergrund stimmt, kann der Lack sein volles Potenzial zeigen.
2. Lackieren
Wenn die Vorbereitung stimmt, kommt der Moment, auf den es ankommt: der Basislack wird aufgetragen. Jetzt entscheidet sich, wie sauber die Fläche deckt, wie der Farbton wirkt und ob das Ergebnis am Ende gleichmäßig wird oder fleckig.
Auch wenn konventioneller Basislack relativ gutmütig ist, solltest du wissen, worauf es ankommt. Denn Läufer, Wolken oder schlechte Deckung entstehen meist durch falsche Technik, unpassendes Mischverhältnis oder zu wenig Geduld zwischen den Gängen.
Und ganz wichtig: Halte dich immer ans technische Datenblatt (TDS) deines Produkts. Die folgenden Schritte geben dir den allgemeinen Ablauf, die Details zeigt dir das TDS.
Lack verdünnen
Konventioneller Basislack wird fast immer mit einem passenden Verdünner verarbeitet, in seltenen Fällen auch mit einem Bindemittel. Die Mischungsverhältnisse unterscheiden sich dabei häufig je nach Hersteller, z. B. 2:1, 1:1 oder 3:1 (Lack : Verdünner).
Wichtig:
- Nur empfohlenen Verdünner verwenden, denn sonst drohen Farbtonabweichungen oder Haftungsprobleme.
- Gut durchmischen, am besten mit einem speziellen Lackrührstab.
- Kleine Menge vorab auf Spritzviskosität prüfen.
Spritztechnik
Der Konventionelle Basislack wird in mehreren dünnen Schichten aufgetragen. Zwei bis drei Gänge sind üblich, manchmal auch mehr, je nach Deckkraft und Farbe.
So gehst du vor:
- Erste Schicht: dünn nebeln, gleichmäßig auftragen
- Zwischentrocknung: laut TDS – meistens 5-10 Minuten, bis die Fläche matt ist
- Weitere Schichten: deckend, aber nicht zu nass
Metallic-Lacke immer im Kreuzgang sprühen – einmal längs, einmal quer – für gleichmäßige Pigmentverteilung.
Trocknung & Kontrolle
Zwischen den einzelnen Spritzgängen braucht der Basislack eine kurze Zwischenablüftzeit. Die sorgt dafür, dass sich die nächste Schicht gleichmäßig verteilt und keine Läufer oder Wolken entstehen.
Zwischenablüftzeit:
- Steht im TDS, liegt meist bei 5 bis 10 Minuten
- Fläche sollte matt erscheinen, bevor du den nächsten Gang aufträgst
- Nicht mit dem Finger prüfen – lieber optisch kontrollieren
Nach dem letzten Gang braucht der Lack erneut Ablüftzeit, bevor der Klarlack draufkann. Jetzt darf nichts mehr glänzen oder „feucht“ aussehen, aber er soll auch nicht komplett durchhärten.
Woran du erkennst, dass der Basislack bereit für den Klarlack ist:
- Oberfläche ist gleichmäßig matt und grifffest
- Kein Farbabdruck bei leichtem Kontakt
- Keine feuchten Stellen oder unruhigen Verläufe
Wichtig:
- Zu früh → Gefahr von Einschlüsse, Blasen oder Anlösungen
- Zu spät → Klarlack haftet nicht mehr sicher und ein Anschliff nötig
Nutze die Ablüftzeiten für eine visuelle Kontrolle: Sitzt der Farbton gleichmäßig? Stimmt der Effekt? Bei Metallic oder Perleffekt lohnt sich ein Check aus verschiedenen Blickwinkeln und unter Licht.
3. Klarlack auftragen
Der Basislack sitzt, der Farbton passt, alles ist matt und grifffest? Dann kommt jetzt der Klarlack und der entscheidet über Glanz, Schutz und Widerstandsfähigkeit deines Lacks. Ohne Klarlack ist konventioneller Basislack nicht wetterfest, nicht UV-beständig und mechanisch extrem empfindlich.
Damit der Klarlack seinen Job richtig macht, musst du bei Verarbeitung, Schichtdicke und Trocknung sauber arbeiten. Auch hier gilt: Alle produktspezifischen Angaben stehen im TDS.
Vorbereitung
- Fläche sollte staubfrei, matt und durchgelüftet sein
- Kein Zwischenschliff nötig, solange du innerhalb der Verarbeitungszeit bleibst
- Wenn du über die offene Zeit hinaus bist (steht im TDS), Fläche leicht anschleifen und erneut reinigen
Auftragen
Der Klarlack wird in zwei satten Spritzgängen aufgetragen. Je nach Produkt und gewünschtem Finish kann ein dritter Gang oder ein spezieller Effektgang sinnvoll sein.
So gehst du vor:
- Erster Gang: satten, gleichmäßigen Spritzauftrag, nicht nebeln
- Ablüftzeit: meist 5-10 Minuten, bis die Fläche „angeschlagen“ aussieht (angetrocknet, aber noch klebrig)
- Zweiter Gang: gleichmäßig deckend auftragen, mit leichtem Glanzbild
- Optional: dritter Verlaufsgang, aber Achtung: Läufergefahr!
Häufige Fehler beim Klarlack
- Zu früh überlackiert → Anlösen des Basislacks, milchige Stellen
- Zu spät überlackiert → Haftungsprobleme, Klarlack platzt später ab
- Zu viel auf einmal → Läufer, Orangenhaut, lange Trocknungszeiten
- Zu wenig → Glanzbild bleibt stumpf und ungleichmäßig
Für maximalen Glanz und Verlauf muss der Klarlack nach vollständiger Durchtrocknung geschliffen und poliert werden.
Tipps aus der Praxis
Die Theorie ist das eine, aber in der Praxis zeigen sich die echten Tücken. Manche Probleme erkennst du erst, wenn’s schon zu spät ist, andere lassen sich mit kleinen Kniffen vermeiden. Gerade beim Arbeiten mit konventionellem Basislack machen Details oft den Unterschied: Licht, Temperatur, Umgebung, Spritzverhalten – all das beeinflusst dein Ergebnis.
In der folgenden Übersicht findest du typische Praxistipps, die dir das Arbeiten erleichtern und Lackfehler vermeiden können:
Tipp | Warum das hilft |
---|---|
Vor dem Lackieren ein Spritzmuster machen | Farbton prüfen, Spritzbild checken, Spritzdruck anpassen |
Staubarm lackieren | Jede Fluse bleibt im Klarlack sichtbar |
Immer die Umgebungstemperatur im Blick behalten | Zu kalt = schlechte Trocknung, zu warm = Läufergefahr |
Nicht in Zugluft oder hoher Luftfeuchte arbeiten | Sonst trocknet der Lack ungleichmäßig oder bildet Krater |
Lack und Verdünner aus dem gleichen System verwenden | Vermeidet Reaktionen, Farbtonverschiebung oder Haftungsprobleme |
Bewegung der Pistole konstant halten | Für gleichmäßigen Schichtaufbau und Farbverlauf |
Pausen zwischen den Spritzgängen konsequent einhalten | Keine Hektik, sonst gibt’s Wolken oder Ränder |
Mit etwas System, Geduld und Blick fürs Detail bekommst du auch mit konventionellem Basislack ein richtig gutes Ergebnis hin.
Fehlerquellen beim Lackieren mit Basislack
Konventioneller Basislack ist recht gutmütig, aber verzeiht nicht alles. Viele Probleme entstehen nicht durch das Material selbst, sondern durch kleine Ungenauigkeiten beim Auftragen. Die gute Nachricht: Wenn du weißt, worauf du achten musst, lassen sich die meisten Fehler vermeiden.
Hier sind typische Fehlerquellen aus der Praxis und wie du sie umgehst:
Fehlerbild | Ursache | Was du tun kannst |
---|---|---|
Läufer | Zu viel Lack auf einmal, zu geringer Abstand | Dünner spritzen, Abstand zur Fläche einhalten |
Wolken / Flecken | Unregelmäßige Schichtdicke, falscher Spritzgang | Kreuzgang sprühen, gleichmäßige Bewegung |
Kratzer oder Schleifriefen sichtbar | Schleifbild zu grob oder ungleichmäßig | Feiner schleifen, Fläche kontrollieren |
Klarlack haftet schlecht | Zu lange gewartet nach dem letzten Basisgang | Offene Zeit beachten oder Basis anschleifen |
Farbton passt nicht | Falsche Variante, Mischfehler, ungleiche Untergründe | Musterblech spritzen, Farbton vorher prüfen |
Krater / Silikonaugen | Oberfläche nicht sauber oder entfettet | Silikonentferner verwenden, Tuch regelmäßig wechseln |
Wenn du dir bei einem Schritt unsicher bist, mach vorher einen Test auf einem Musterblech. Das spart Zeit, Material und Frust.
Konventionellen Basislack kaufen – worauf achten?
Ob du nur eine kleine Stelle ausbesserst oder eine komplette Neulackierung planst: Beim Kauf des Basislacks solltest du nicht einfach zur erstbesten Dose greifen. Farbton, Qualität und Kompatibilität zum restlichen Lacksystem müssen stimmen, sonst bringt auch die beste Verarbeitung nichts.
Hier die wichtigsten Punkte, auf die du beim Kauf achten solltest:
- Farbcode und Originalbezeichnung prüfen
Nur so bekommst du den richtigen Ton – vor allem bei OEM-Basislacken. - Passenden Verdünner verwenden
Am besten vom gleichen Hersteller oder laut TDS freigegeben. Sonst drohen unerwünschte Reaktionen oder Farbabweichungen. - Kompatibler Klarlack ist Pflicht
Nicht jeder Klarlack funktioniert auf jedem Basislack – hier unbedingt auf Systemkompatibilität achten. - Bei Effektlacken extra genau hinschauen
Metallic- oder Perleffektlacke reagieren sensibel auf Schichtdicke und Spritztechnik. Hier kommt es auf Material und Verarbeitung an – unsauber gespritzt = ungleichmäßiger Farbeindruck. - Kalkuliere lieber etwas großzügiger
Wenn du nachkaufen musst, ist es möglich, dass die neue Charge farblich leicht abweicht.
Lass dir vom Händler bestätigen, dass Basislack, Verdünner und Klarlack zusammenpassen. Im Zweifel: einmal nachfragen ist besser als zweimal ausbessern.
Fazit
Konventioneller Basislack ist kein Wundermittel, aber ein solides Werkzeug, wenn du weißt, wie du damit umgehst. Er braucht Klarlack, eine gute Vorbereitung und sauberes Arbeiten. Dafür bekommst du eine breite Farbauswahl, gutmütiges Spritzverhalten und viel Kontrolle beim Lackaufbau.
Gerade für DIY-Projekte, Effektlackierungen oder punktgenaue Ausbesserungen ist er oft die praktischere Lösung. Wichtig ist nur: kein Schnellschuss, keine halben Sachen – dann liefert dir der klassische Basislack ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.