Sprühköpfe reinigen – darum ist’s so wichtig
Du hast Bock zu lackieren, die Fläche vorbereitet, die Spraydose geschüttelt, aber aus dem Sprühkopf kommt nur ein kümmerliches Sprühbild oder gar nix? Verstopfte Düsen sind ein echter Klassiker beim Arbeiten mit Spraydosen, egal ob bei Autolacken, Grundierung oder Effektfarben.
Der Übeltäter ist fast immer derselbe: getrockneter Lack im Sprühkopf. Gerade wenn du nach dem Sprühen die Dose einfach weglegst, können sich die Farbreste schnell im Sprühkopf festsetzen. Beim nächsten Einsatz ist die Düse dicht, das nervt, kostet Zeit und im schlimmsten Fall auch Geld für neues Material.
Aber: Das lässt sich einfach verhindern. Mit ein paar Handgriffen und dem richtigen Reiniger bleiben deine Sprühköpfe einsatzbereit. Und wenn doch mal was verstopfen sollte, gibt’s Tricks, wie du sie wieder freikriegst – ohne gleich die ganze Dose zu entsorgen.
Inhaltsverzeichnis

Warum die Reinigung der Sprühköpfe so wichtig ist
Ein sauberer Sprühkopf sorgt nicht nur für ein gleichmäßiges Sprühbild, er kann dir auch jede Menge Ärger sparen. Sobald sich Lackreste in der Düse festsetzen, kann die Farbe unkontrolliert spritzen, ungleichmäßig auftragen oder auch gar nicht mehr rauskommen.
Gerade bei lösemittelhaltigen Lacken oder wasserbasierten Lacken im Sommer kann die Farbe schnell antrocknen. Wenn du den Sprühkopf nach dem Einsatz nicht reinigst, wird aus einem kleinen Farbrückstand schnell eine ordentliche Verstopfung.
Was passieren kann, wenn du deine Sprühköpfe nicht reinigst:
- Sprühbild wird unbrauchbar – Streifen oder Spritzer statt feinem Nebel
- Düse blockiert komplett – die Dose wirkt „leer“, obwohl noch genug Inhalt drin ist
- Materialverschwendung – durch ruckartiges Sprühen landet mehr daneben als drauf
- Zeitverlust – du musst improvisieren, Ersatz suchen oder alles nochmal machen
- Kosten – neue Dose oder neue Sprühköpfe, obwohl’s nicht nötig gewesen wäre
Kurz gesagt: Wer seine Sprühköpfe pflegt, hat länger was von der Dose und vom Ergebnis. Und das Beste: Die Reinigung dauert nur ein paar Minuten.
Schritt-für-Schritt: So reinigst du den Sprühkopf richtig
Die gute Nachricht: Du brauchst kein Speziallabor, um verklebte Sprühköpfe zu reinigen. Ein paar gezielte Handgriffe, das richtige Reinigungsmittel und ein bisschen Geduld, mehr braucht’s nicht. Die meisten Dinge hast du wahrscheinlich eh schon in der Werkstatt oder Garage.
Das brauchst du:
- Sprühkopf-Reiniger (z. B. auf Acetonbasis)
- Einwegbecher oder kleines Glas
- Küchenrolle oder Lappen
- Optional: Spritze oder feiner Draht zum Durchstoßen
1. Sprühkopf von der Dose abnehmen und grob säubern
Sprühkopf von der Dose ziehen und mit Küchenrolle oder Lappen die Außenseite reinigen, besonders die Düse und die Unterseite.
2. Reiniger einsetzen
- Sprühkopf in ein Glas mit dem Reiniger legen und einwirken lassen (5-10 Min)
- Alternativ: Sprühkopf auf eine Spraydose mit speziellem Sprühkopf-Reiniger aufsetzen und sprühen
→ Wichtig: gut lüften, PSA (Schutzausrüstung) tragen, nicht mit Wasser mischen
3. (optional) Mit Spritze oder Draht nachhelfen
Feine Lackrückstände lassen sich mit einer kleinen Einwegspritze durchspülen – immer von unten nach oben. Alternativ kannst du auch einen feinen Draht vorsichtig in die Düse schieben.
4. Trocknen lassen
Am besten auf Küchenpapier auslegen und an der Luft trocknen lassen. Nicht föhnen oder auf der Heizung „backen“.
5. Funktion testen
Sprühkopf auf eine Testdose setzen und kurz sprühen. Kommt ein feiner, gleichmäßiger Strahl? Dann ist die Düse wieder fit.
Vorbeugung: So bleibt dein Sprühkopf länger sauber
Die beste Reinigung ist die, die du gar nicht brauchst. Wenn du ein paar Dinge direkt nach dem Sprühen beachtest, bleibt der Sprühkopf oft über Wochen, manchmal sogar Monate, einsatzbereit. Ganz ohne Reinigungsstress.
Dose nach dem Lackieren umdrehen & leersprühen
Der Klassiker und das aus gutem Grund. Halte die Dose kopfüber und sprühe 1-2 Sekunden in die Luft. Dadurch wird nicht nur der Sprühkopf von Restlack befreit, sondern auch das Steigrohr gespült. So bleibt der ganze Weg von der Dose bis zur Düse frei und du erlebst beim nächsten Einsatz keine bösen Überraschungen.
Sprühkopf abnehmen & sofort abwischen
Nach dem letzten Sprühstoß den Sprühkopf abziehen und mit Küchenrolle oder Lappen reinigen. Das entfernt frische Rückstände, bevor sie antrocknen.
Nicht offen rumliegen lassen
Sprühköpfe sammeln gern Staub und Schmutz, vor allem in der Werkstatt. Also: entweder direkt reinigen oder luftdicht (z. B. in einer Dose) aufbewahren.
Sprühköpfe regelmäßig durchtauschen
Auch bei guter Pflege: Irgendwann sind Sprühköpfe einfach durch. Spätestens wenn das Sprühbild unsauber wird oder der Widerstand beim Drücken steigt, lohnt sich ein Wechsel. Ersatz kostet meist unter 1 € das Stück.
Kein Gewaltakt bei verstopften Düsen
Nicht bohren, nicht hämmern – das bringt nix. Lieber in Reiniger einlegen oder die einen speziellen Sprühkopf-Reiniger verwenden, bei dem du mit Lösungsmitteldruck durchspülst (siehe vorheriger Abschnitt).
Mit diesen einfachen Schritten verlängerst du die Lebensdauer deiner Sprühköpfe deutlich und sparst dir Frust, Material und Reinigungszeit. Saubere Düsen = sauberes Ergebnis.
Wenn’s doch mal klemmt: Erste Hilfe bei verstopften Düsen
Manchmal hilft alles nix, die Düse ist einfach komplett dicht. Kein Sprühstrahl, kein Zischen, gar nichts. Bevor du die Dose aufgibst, versuch’s mit diesen Notfallmaßnahmen:
1. Sprühkopf-Reiniger
Du brauchst: eine zweite Dose mit Lösungsmittel (z. B. Aceton), zwei baugleiche Sprühköpfe.
- verdreckten Sprühkopf auf die Dose mit dem Sprühkopf Reiniger stecken
- Vorsichtig Druck ausüben, damit das Lösungsmittel durch die verstopfte Düse sprühen kann
2. Sprühkopf in Reiniger einlegen & „ziehen lassen“
Lass den Sprühkopf über Nacht in Aceton oder einem Sprühkopf-Reiniger einweichen. Am nächsten Tag: mit Spritze oder Luftdruck nachspülen, ggf. nochmal reinigen.
3. Ersatz verwenden
Wenn die Düse physisch beschädigt oder gar verschmolzen ist (z. B. durch aggressive Lacke oder Hitze), hilft leider nur noch eins: Sprühkopf tauschen. Darum immer ein paar Ersatzkappen parat haben.
4. Letzter Versuch: Düse aufheizen & durchdrücken
Nicht ideal, aber möglich: Sprühkopf kurz (!) in heißes (nicht kochendes!) Wasser legen. Danach mit Lösungsmittel durchspülen. Funktioniert manchmal, wenn Lackreste leicht aufgewärmt werden.
Wenn selbst das nichts bringt, ist der Sprühkopf endgültig hin. Aber: Mit den Vorbeugungstipps aus dem vorherigen Abschnitt passiert das in Zukunft deutlich seltener.
Fazit
Verstopfte Düsen sind kein Drama, aber auch nichts, was du ignorieren solltest. Wer seine Sprühköpfe regelmäßig reinigt, spart Zeit, Nerven und bares Geld. Mit ein paar einfachen Handgriffen hältst du deine Sprühköpfe einsatzbereit und bekommst beim Lackieren ein sauberes, gleichmäßiges Ergebnis.
Also: Nach dem Sprühen kurz sauber machen, regelmäßig checken und im Notfall wissen, was zu tun ist. Dann klappt’s auch mit der nächsten Lackschicht – ohne Ärger und ohne Farbkleckse.
Kleine Routine – große Wirkung beim Lackieren