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Sprühköpfe für Spraydosen – welcher passt zu deinem Projekt?

Welche Sprühköpfe eignet sich für welchen Job?

Wenn du mit der Spraydose arbeitest, zählt nicht nur der Lack. Der Sprühkopf spielt eine mindestens genauso wichtige Rolle. Er bestimmt, wie viel Lack rauskommt, wie fein oder breit der Strahl ist und ob du am Ende ein gleichmäßiges Ergebnis oder ein gesprenkeltes Chaos hast.

Egal ob du grundierst, decklackierst oder ein kleines Teil ausbesserst: Mit dem passenden Sprühkopf geht’s leichter, sauberer und schneller.

Was einen Sprühkopf ausmacht

Ein Sprühkopf ist nicht einfach irgendein Plastikteil auf der Dose, er spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie dein Lack am Ende aussieht. Ob feiner Nebel oder dicker Film, gleichmäßig oder fleckig, all das hängt auch von der Düsengröße, dem Sprühbild und der Bauform ab. Mit dem passenden Sprühkopf lässt sich der Lack besser kontrollieren, sauberer auftragen und vor allem: das Ergebnis sehen lassen. Grund genug also, da mal genauer hinzuschauen.

1. Düsengröße

Sprühköpfe tragen oft Angaben wie 0,25 mm oder 0,18 mm, das ist der Durchmesser der Düse, also die Öffnung, durch die der Lack austritt. Und der hat direkten Einfluss auf das Sprühverhalten:

  • 0.25 mm (Groß) → hoher Ausstoß, gut für Grundierung oder große Flächen
  • 0.20 mm (Mittel) → mittlerer Ausstoß, ideal für Basislacke
  • 0.18 mm (Fein) → feiner Ausstoß, top für Effektlacke oder kleine Details

Mehr Durchlass heißt nicht automatisch besser. Zu viel Material auf einmal kann zu Läufern oder Spritzern führen, vor allem bei dünnflüssigen Lacken.

2. Sprühbild: Rund oder Breitstrahldüse

Es gibt zwei grundsätzliche Sprühbilder:

  • Breitstrahl: Der Strahl ist, wie der Name schon sagt, breit gefächert horizontal oder Oval. Ideal für gleichmäßigen Auftrag auf Flächen.
  • Rundstrahl: Der Lack kommt punktuell aus der Dose. Gut für kleine Stellen, Spot-Repair oder Kanten.
Technische Illustration zweier Sprühköpfe auf Spraydosen: links ein Rundstrahl-Sprühkopf mit engem, konzentriertem Sprühbild, rechts ein Breitstrahl-Sprühkopf mit weitem, gleichmäßig verteiltem Sprühbild.

Einige Breitstrahldüsen lassen sich drehen, sodass du das Sprühbild je nach Werkstück anpassen kannst. Praktisch, wenn du z. B. Flächen senkrecht und waagerecht lackierst.

3. Farbkennzeichnung – mit Vorsicht genießen

Viele Hersteller nutzen Farbkombinationen (z. B. weiß/gelb oder schwarz/rot), um die Eigenschaften der Sprühköpfe kenntlich zu machen. Das ist praktisch, wenn man die Farben der jeweiligen Hersteller kennt, aber: Es gibt keine Norm dafür.

Verlass dich lieber auf die technischen Angaben, wie die Düsengröße, als auf die Farbe allein. Im Zweifel: ausprobieren und vergleichen.

Typen & Ausstoß – welche Kombis es gibt

Je nach Sprühkopf bekommst du feinen Nebel oder eine dicke Schicht, das hängt von der Düsengröße, dem Sprühbild und der Bauform ab. Hier sind die gängigsten Varianten im Überblick:

Hoher Ausstoß

  • Runddüse mit großer Öffnung
    Für Füller, Grundierungen und große Flächen – bringt ordentlich Material auf die Fläche.
  • Breitstrahldüse mit weiter Zerstäubung
    Deckt zügig breite Bereiche ab, ideal für Türen, Hauben oder komplette Bauteile.

Mittlerer Ausstoß

  • Rund- oder Breitstrahldüse mit mittlerer Öffnung
    Die Allrounder. Gut geeignet für Basislacke, Reparaturarbeiten und gleichmäßige Flächenlackierung.

Feiner Ausstoß

  • Breitstrahldüse mit kleiner Öffnung
    Für Effektlacke, Metallic oder dünnflüssige Materialien. Verhindert Läufer, sorgt für Kontrolle bei kleinen Teilen.

Variabler Sprühkopf

  • Verstellbare Breitstrahldüse mit Drehregler
    Ermöglicht das Anpassen von Sprührichtung (horizontal/vertikal) und Strahlbreite. Spart Zeit beim Wechsel zwischen Bauteilen und sorgt für sauberen Übergang. Wiederverwendbar, wenn gereinigt.

Je größer die Fläche oder je dickflüssiger der Lack, desto mehr Ausstoß brauchst du. Für Finish und Feinarbeiten lieber fein sprühen – Kontrolle statt Tempo.

Welcher Sprühkopf passt zu welchem Projekt?

Nicht jeder Lackauftrag ist gleich und deshalb solltest du auch beim Sprühkopf nicht immer zur gleichen Variante greifen. Hier findest du typische Anwendungen mit passenden Empfehlungen:

Grundierung & Füller

  • Runddüse mit großem Ausstoß
    Viel Material, wenig Zerstäubung – ideal für dicke Schichten auf größeren Flächen. Funktioniert gut bei strukturierten Untergründen oder wenn Unebenheiten ausgeglichen werden sollen.

Decklack auf größeren Flächen

  • Breitstrahldüse mit mittlerem bis hohem Ausstoß
    Gleichmäßiger, breiter Auftrag – wichtig für saubere Übergänge und ein ruhiges Finish. Besonders nützlich bei Türen, Hauben oder Stoßfängern.

Effektlacke & Metallic

  • Feine Breitstrahldüse
    Kontrolle ist hier das A und O, denn ein zu hoher Ausstoß ruiniert den Lack mit Läufern. Besser mit mehreren dünnen Schichten arbeiten.

Kleinteile & Spot-Repair

  • Runddüse mit kleinem Ausstoß
    Für punktuelle Ausbesserungen, Kanten oder schmale Stellen. Weniger Nebel, gezielter Auftrag.

Wechselnde Bauteile & komplexe Flächen

  • Variabler Sprühkopf
    Wenn du während des Lackierens oft die Position oder Fläche wechselst: Mit einem drehbaren Kopf (horizontal/vertikal) und verstellbarer Strahlbreite bist du flexibel und sparst Zeit beim Umbau.

Kurz gesagt: Düse und Auftrag müssen zum Material und zur Fläche passen. Lieber vorher testen als nachher schleifen.

Fazit: Der richtige Sprühkopf macht den Unterschied

Der Sprühkopf entscheidet mit darüber, wie gut dein Lackierergebnis wird und wie entspannt du dabei arbeitest. Ob Grundierung, Decklack oder Detailarbeit: Wenn Düse und Projekt nicht zusammenpassen, kostet es dich Zeit, Nerven und Material.

Was du dir merken solltest:

  • Düsengröße beeinflusst Ausstoß und Kontrolle – nicht jede Öffnung passt zu jedem Lack
  • Rund- oder Breitstrahldüse? Kommt auf Fläche und Zielgenauigkeit an
  • Variable Sprühköpfe bringen Flexibilität und sparen Umbauzeit
  • Farbcodes sind hilfreich, aber nicht genormt – immer auf die technischen Angaben achten
  • Vor dem eigentlichen Projekt immer Probesprühen – so erkennst du früh, ob der Kopf passt

Leg dir ein kleines Sortiment an Sprühköpfen zurecht, dann kannst du spontan auf Lack, Fläche und Aufgabe reagieren. Und wenn’s mal spritzt, läuft oder neblig wird: Oft liegt’s nicht am Lack, sondern einfach am falschen Sprühkopf.

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